Einsturz des Kölner Archivs

Dramatische Ereignisse im Jahr 2009 zeigten mir umso mehr, dass bei den Regelwerken der Geotechnik nicht mit den realen Bodenwerten und deren Winkel gerechnet wird. So waren der Bergrutsch in Nachterstedt und der Einsturz des Kölner Archivs tatsächlich unfreiwillige Praxistests meiner neuen Lehre.

 

Zum Einsturz des Historischen Archivs habe ich Stellung bezogen, weil die vom Gerichtsgutachter angezeigte Begründung hierzu aus bautechnischer Sicht nicht möglich ist. Er sieht einen größeren Steinblock als Ursache, der bei der Herstellung der dem Archiv zugewandten Schlitzwand in dieser Wand verblieben und nicht beseitigt worden sei. Folgt man dem Verfahren zur Herstellung von Schlitzwänden, so lässt sich leicht erkennen, dass ein im Graben der Wand belassenes Hindernis ein weiteres Ausschachten, Bewehren und Betonieren der Wand ausschließt. In Anwendung der neuen Erddrucklehre konnte ich hingegen nachweisen, dass die Einbeziehung der Lasten aus dem Archiv auf den Baugrund eine Erddruckkraft entstehen lässt, die sehr wohl zu einer Betonüberspannung in der Schlitzwand führen konnte. Es dürfte sein, dass als Einsturzursache des Archivs eine fehlerhafte Erddruckermittlung infrage kommt.

 

An diesem Desaster in Köln und weiteren Schadensfällen mit Toten und immensen finanziellen Einbußen in Deutschland tragen für mich Mitschuld die fehlerhaften und immer noch geltenden Regelwerke der derzeitigen Erddrucklehre und die DIN-Vorgaben. Ohne eine Überarbeitung der mangelhaften Vorschriften werden sich ähnliche Unglücke bei anderen Bauvorhaben ereignen können.

 

Ich aber möchte meine Tätigkeiten zur Einführung einer neuen Erddrucklehre beenden mit dem Spruch von Vincent van Gogh: „Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?“

 

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Köln Archiv Einsturzursache

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